EAACI Leitlinie zur IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie

Die European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) hat im Dezember 2023 eine neue Leitlinie zur IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie veröffentlicht. Hier sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  1. Konsens über IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien:
    • Es besteht ein klarer Konsens, dass IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien existieren.
  2. Anamnese und IgE-Messungen:
    • Die Anamnese ist wichtig, aber allein nicht ausreichend für die Diagnose.
    • IgE-Messungen sind unerlässlich und von großer Bedeutung.
  3. Differentialdiagnosen:
    • Es gibt andere Mechanismen und Differentialdiagnosen zur IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie, wie FPIES, eosinophile Ösophagitis und Fruktoseintoleranz.
  4. Hauttests und spezifische IgE-Messungen:
    • Hauttests, Ganzkörper-Allergenextrakte und molekulare Komponenten des spezifischen IgE (sIgE) werden quantitativ verglichen.
    • Es gibt Cut-off-Werte für Hauttests (Durchmesser der Quaddel), Ganzkörper-sIgE und molekulare sIgE, insbesondere für Allergien gegen Kuhmilch, Hühnerei, Weizen, Erdnuss, Haselnuss, Cashew, Sesam und Schrimps.
    • Es wird empfohlen, nie nur molekulare Komponenten ohne Ganzkörperextrakte zu messen.
  5. Provokationstests:
    • Provokationstests sind primär für Zweifelsfälle gedacht und sollten als offene Provokation durchgeführt werden, nicht als doppelblinde.
    • Nahrungsmittel-Kreuzreaktionen zu Pollen sind eine Indikation für Provokationstests.
  6. Dynamik der Nahrungsmittelallergie:
    • Die Allergieentwicklung hängt vom Alter des Patienten und dem Allergen ab. Molekulare Komponenten werden in diesem Zusammenhang noch nicht berücksichtigt, obwohl sie wichtige Hinweise auf das Anaphylaxierisiko und die Persistenz der Allergie geben können.

Interne Kommentare und Praxis:

  • Es wird intern empfohlen, alle verfügbaren molekularen Komponenten zu messen, um Fehleinschätzungen zu vermeiden.
  • Provokationstests werden bei halbierten Werten der molekularen sIgE (z.B. Ovomucoid) oder unter einem bestimmten Cut-off-Wert empfohlen.
  • Regelmäßige Messungen der Komponenten alle 1-2 Jahre werden angeraten.

Fazit:

  • Die neue EAACI-Leitlinie hilft, das Vorgehen bei Verdacht auf Nahrungsmittelallergien weiter zu standardisieren.
  • Die Praxis stimmt weitgehend mit der EAACI-Leitlinie überein und soll weiterhin eng diskutiert und angepasst werden.

Quelle: EAACI Leitlinie zur IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie

Die EAACI-Leitlinie trägt dazu bei, das Vorgehen bei der Diagnostik und Behandlung von Nahrungsmittelallergien zu verbessern und zu standardisieren.