Ein Kind hält ein Glas Milch in der Hand und es besteht der Verdacht auf Laktoseintoleranz

H2-Atemtest in München bei Verdacht auf Fruktose- oder Laktoseintoleranz

Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder können Frucht- oder Milchzucker manchmal nicht richtig verdauen. Anders als Erwachsenen fällt es besonders Kindern unter 10 Jahren jedoch schwer, die Beschwerden genau zu lokalisieren. Außerdem kann es durchaus sein, dass die Eltern die Problematik ganz anders wahrnehmen als ihr Nachwuchs. Deshalb ist es wichtig, einen objektiven Test zu Rate zu ziehen, um eine valide Diagnose zu stellen. Gerne nehmen wir einen sogenannten H2-Atemtest in unserer Münchner Kinderklinik vor.

Vorteile des H2-Atemtests im Überblick:

Wann ist ein H2-Atemtest sinnvoll?

Wenn über 10-Jährige ständig wiederkehrende Bauchschmerzen haben, liegt etwa bei der Hälfte der Fälle eine Laktoseintoleranz vor. Bei kleineren Kindern überwiegt eher die Fruktoseintoleranz, die sich durch typische Symptome wie Blähungen und Durchfall äußert. Aber es gibt weitere Magen-Darm-Probleme, die auf eine Fruktose- oder Laktoseintoleranz hindeuten können.

Zum Beispiel:

Es lohnt sich, bei einem Verdacht auf eine Unverträglichkeit einen Test durchzuführen. Liegt etwa eine Fruktoseintoleranz vor, können die unvollständig gespaltenen Zuckerbestandteile auf lange Sicht die Leber schädigen. Gefahr besteht aber nur, wenn die betroffenen Kinder zu viel Fruchtzucker zu sich nehmen.

Kinder, die unter einer Fruktoseintoleranz leiden, vertragen manchmal auch kein Sorbit. Dabei handelt es sich um einen Zuckeralkohol, der im Dünndarm nicht richtig verwertet werden kann. Auch im Rahmen einer Glukoseintoleranz kann eine Sorbit-Unverträglichkeit auftreten. Hier ist die Aufnahmen von Kohlehydraten gestört. Ob Laktose, Glukose, Fruktose oder andere: Der Atemtest kann auch komplexe Störungen durch eine bakterielle Fehlbesiedlung aufdecken.

Übrigens: Auf Wunsch führen wir den H2-Atemtest auch gerne bei Erwachsenen in unserer Münchner Klinik durch.

Wie wird der H2-Atemtest in unserer Münchner Klinik durchgeführt?

Der Laktose-Test bei Kindern ist völlig schmerzfrei und sehr einfach durchführbar. Er ist der aktuelle Goldstandard, um Laktose- und Fruktose-Unverträglichkeiten aufzudecken. 

Ihr Kind erhält je nach Fall ein Glas Wasser mit einer Fruchtzucker- oder Milchzuckerlösung (300 ml), das es innerhalb von maximal 5 Minuten trinken muss. Danach atmet es in regelmäßigen Abständen etwa alle 15 bis 30 Minuten in ein spezielles Gerät, das die Wasserstoffexhalation misst. Milchzucker und Fruchtzucker werden im Dickdarm von Bakterien zersetzt, der dadurch entstandene Wasserstoff wird sehr schnell ins Blut aufgenommen und dann ausgeatmet. Hat Ihr Kind eine Intoleranz, ist die Verstoffwechslung im Dünndarm gestört, weshalb im Dickdarm mehr Wasserstoff entsteht. Sobald es ausgeatmet wird, können wir es mit unserem Gerät messen. Während der Messung sollte das Kind sitzen bleiben und sich möglichst nicht zu viel bewegen.

Insgesamt dauert der Test 2,5 bis 3 Stunden. Bringen Sie am besten die Lieblingsspielsachen Ihres Nachwuchses mit, damit keine Langeweile aufkommt. Während des Tests darf Ihr Kind nichts essen und trinken. Sie können natürlich als Belohnung den Lieblingssnack Ihres Nachwuchses mitbringen, den es nach dem Test verspeisen darf.

Wie aussagekräftig ist der Wasserstoff-Atemtest?

Steigt der Wasserstoffgehalt in der Atemluft deutlich an, kann die Diagnose gestellt werden, wenn gleichzeitig entsprechende Symptome vorliegen. Es gibt allerdings auch Kinder mit falsch negativem Ergebnis: Sie sprechen negativ auf den Test an, leiden aber dennoch unter einer Unverträglichkeit mit allen typischen Beschwerden. Manchmal ist der Test auch falsch positiv – etwa aufgrund einer schnellen Dünndarmpassage. Eine 100-prozentige Garantie gibt es also nicht.

Bei Bedarf können wir aber einen zweiten Test durchführen. Bei Verdacht auf eine Laktoseintoleranz verabreichen wir vor dem Atemtest geringe Mengen Laktulose, ein komplexes Kohlenhydrat, das im Dickdarm immer Wasserstoff bildet. Kinder, die auch in diesem Fall keinen positiven H2-Atemtest haben, nennt man in der Fachsprache „Non-Producer“. Sie produzieren auch dann keinen Wasserstoff, wenn der Trigger stärker ist.

Eine Alternative ist, den Milchzucker (Laktose) oder Fruktose 2 Wochen lang vom Speiseplan zu streichen. Dabei ist auch auf versteckte Laktose beziehungsweise Fruktose zu achten, weshalb eine Beratung in unserer Klinik sinnvoll ist. Dieser Ansatz bietet sich auch bei kleinen Kindern an, für die der H2-Atemtest nicht infrage kommt.

Zuckerunverträglichkeit testen: So bereiten Sie Ihr Kind vor

Wichtig ist, sich bei Verdacht auf Unverträglichkeiten gut auf den Atemtest vorzubereiten. Ansonsten kann es sein, dass die Messwerte verfälscht werden und der Test wenig aussagekräftig ist.

4 Wochen davor:

Ihr Kind sollte nun keine Antibiotika mehr einnehmen. Sind sie unumgänglich, muss der Test verschoben werden.

2 Wochen davor:

Es sollte keine Darmreinigung mehr durchgeführt werden. Ist sie notwendig, sollte die Untersuchung auf ein anderes Datum gelegt werden.

5 Tage davor:

Protonenpumpenhemmer, Probiotika und Arzneimittel sollten abgesetzt werden, die die Verdauung beeinflussen oder die Aufnahme von Medikamenten verbessern. Pflanzliche Quell- und Füllstoffe sind zu vermeiden, wie etwa Leinsamen und Weizenkleie. Bei Durchfall bitte den Termin verschieben.

3 Tage davor:

Ihr Kind sollte weniger Obst, Marmelade, Honig, Säfte, Schorlen, Smoothies, Früchtetee, Süßigkeiten, Milch und Milchprodukte verzehren. Faserarme, ballaststoffarme Ernährung ist zu bevorzugen. Keine Rohkost oder besonders blähenden Speisen (z.B. Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Linsen, Mais, Kohl, Zwiebeln, Knoblauch, Schnittlauch usw.) und keine Vollkornprodukte essen. Erlaubt sind Weißbrot und Misch- oder Graubrot ohne Vollkorn, Wurst, Schinken, Milchprodukte ohne Laktose (Milchzucker), Fleisch und Fisch, Nudeln, weißer Reis, Kartoffeln, gekochtes oder gedünstetes Gemüse, Tofu- oder Sojaprodukte, Fleischsuppen, Blattsalat, einzelne Tomaten und Gurken. Ungesüßter Kräuter-Tee und stilles Wasser sind ebenfalls kein Problem.

24 Stunden vorher:

Ihr Kind sollte seine Zähne gründlich mit Wasser putzen (ohne Zahnpasta und Mundspülung). Nichts essen, Wasser ist erlaubt.

H2-Atemtest in München: Warum zur M1 Kinderklinik?

Unsere Spezialisten für H2-Atemtest in München:

Stefan Schlicht
Kindergastroenterologe & Neonatologie

Dr. Simon Mayer
Kinderarzt & Spezialist für Allergologie

Dr. Ursula Bienengräber
Kinderärztin & Allergologie-Spezialistin

Dr. Reinhard Erdl
Kinderallergologe & Spezialist bei Asthma

Sie möchten, dass Ihr Nachwuchs einen Test auf Laktoseintoleranz oder eine andere Unverträglichkeit in München macht? Unsere Fachärzte für Kinderallergologie sind gerne für Sie da! Zur Terminvereinbarung erreichen Sie uns telefonisch unter +49 (0) 89 24 21 56 40 oder per E-Mail (info@m1-privatklinik.de).

FAQ

Laktoseintoleranz ist global weit verbreitet, jedoch gibt es je nach Region und Bevölkerungsgruppe deutliche Unterschiede. In Europa sind etwa 5 bis 15 % der Menschen betroffen, während die Prävalenz in Nordeuropa am geringsten ist. In Afrika und Ostasien sind hingegen 65 bis über 90 % der Erwachsenen laktoseintolerant.

Eine Laktoseintoleranz ist bei Kindern unter fünf Jahren sehr selten. Meist entwickelt sie sich im Jugend- und Erwachsenenalter. Weltweit ist die Laktoseintoleranz sehr verbreitet, wobei es je nach Region und Bevölkerung deutliche Unterschiede gibt.

Ein H2-Atemtest ist das Mittel der Wahl, um eine Fruktose-Unverträglichkeit herauszufinden. Wird eine hereditäre Fruktoseintoleranz bei Babys vermutet, bietet sich eine etwas aufwendigere Mutationsanalyse der DNA an. Gerne erklären wir Ihnen in unserer Kinderklinik in München, welcher Test bei Ihrem Nachwuchs Sinn macht.

Für den Test müssen Sie sich 2,5 bis 3 Stunden Zeit nehmen. Nachdem Ihr Kind Wasser mit einer gewissen Menge Laktose oder Fruktose getrunken hat, pustet es alle 15 bis 30 Minuten in ein Gerät, dass den Wasserstoffgehalt misst. Erhöhte Konzentrationen deuten auf eine Laktose- oder Fruktose-Unverträglichkeit hin.

Die Wasserstoffkonzentration wird in ppm (parts per million) gemessen. Der Test gilt als positiv, wenn die H2-Konzentration über 20 ppm über den Basiswert steigt, der ganz zu Beginn gemessen wurde. Ist das Ergebnis unsicher, kann die Testdauer auch verlängert werden.

Laktose-Unverträglichkeit äußert sich bei Kindern vor allem mit immer wiederkehrenden Bauchschmerzen. Es können aber auch Blähungen, Völlegefühle, Durchfall und Bauchkrämpfe auftreten. Darüber hinaus können die Symptome auch den Beschwerden einer Kuhmilchallergie ähneln, wobei diese häufig heftiger ausfallen (Nesselausschlag, Atemprobleme, Erbrechen, Blutdruckabfall).

Nach dem Atemtest bei Verdacht auf Laktoseintoleranz oder andere Unverträglichkeiten kann es zu Blähungen oder Durchfall kommen. Die Beschwerden sind aber harmlos und verschwinden sehr schnell von selbst wieder.

Ja, Laktoseintoleranz kann genetisch bedingt sein. Die Veranlagung zur Laktoseintoleranz wird häufig vererbt und ist in Populationen, die traditionell wenig Milchprodukte konsumieren, stärker verbreitet.

Für Menschen mit Laktoseintoleranz gibt es zahlreiche Alternativen zu herkömmlichen Milchprodukten, wie laktosefreie Milch, pflanzliche Milchsorten (z.B. Soja-, Mandel- oder Hafermilch) und spezielle laktosefreie Produkte.

Es gibt keine Heilung für Laktoseintoleranz, aber die Symptome können durch die Vermeidung von laktosehaltigen Lebensmitteln und den Einsatz von laktasehaltigen Nahrungsergänzungsmitteln kontrolliert werden.

Quellen: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)