KINDERNEPHROLOGIE

Wir betreuen Kinder und Jugendliche mit kindernephrologischen und kinderurologischen Krankheitsbildern. Dieses Fachgebiet umfasst angeborene oder erworbene Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwegen sowie Systemerkrankungen, die sich auf die Nieren auswirken.

KRANKHEITSBILDER

Zu den häufigsten Fehlbildungen im menschlichen Organismus gehören die der Nieren und ableitenden Harnwege. Diese Fehlbildungen zeichnen sich häufig durch einen Stau von Urin in der Niere oder den ableitenden Harnwegen aus und umfassen: Ureterabgangsstenose, Doppelniere, Vesikoureterorenaler Reflux, Megaureter, terminale Ureterstenose, Beckenniere, Harnröhrenklappen, …

Harnwegsinfektionen, Blasenentleerungsstörungen oder nächtliches Einnässen können darauf hinweisen.

Nächtliches Einnässen, kindliche Harninkontinenz oder chronische Harnwegsinfektionen können jedoch auch durch eine funktionelle Blasenentleerungsstörung bedingt sein.

Zystische Nierenerkrankungen gehen oft mit einer Erhöhung des Blutdrucks einher. Im Kindesalter ist hoher Blutdruck zumeist durch eine arterielle Hypertonie bedingt.

Erkrankungen des Nierenfilters werden als Glomerulopathie bezeichnet. Sie sind gekennzeichnet durch das vermehrte Ausscheiden von roten Blutkörperchen (Hämaturie) und/oder Eiweiß (Proteinurie) über den Urin. Als nephrotisches Syndrom kann dies schließlich zu Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) führen. Daneben können auch ein nephritisches Syndromauftreten oder erblich bedingte Glomerulopathien (Alport-Syndrom).

Eine Erkrankung des Nierenfilters ist oft Ursache für Systemerkrankungen wie Purpura Schönlein-Henoch (PSH) oder systemisches Lupus erythematodes(SLE). Die häufigste Ursache für ein akutes Nierenversagen im Kindesalter ist das hämolytisch urämische Syndrom (HUS).

Zumeist angeborene Störungen des Röhrensystems, die zu einem Verlust von Wasser und Körpersalzen führen, sind die sogenannten Tubulopathien. Auf sie können Verkalkungen (Nephrokalzinose) oder Nierensteine (Nephrolithiasis) hindeuten.

Bei einer chronischen Niereninsuffizienz sind die Filter- und Entgiftungsfunktion der Nieren nur noch eingeschränkt intakt.

Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist im Kindes- und Jugendalter zu 80% durch eine Nierenerkrankung versursacht. Deshalb ist der Kinder-Nephrologe Spezialist für die Behandlung des hohen Blutdrucks im Kindesalter.

Einem Löwen-Kuscheltier wird ein Blutdruckgerät angelegt
UNTERSUCHUNGSMETHODEN
  • Körperliche Untersuchung
  • Messung von Körpergröße, Gewicht, Blutdruck
  • Urinuntersuchung
  • Phasenkontrastmikroskopie
  • Blutuntersuchung / Blutgasanalyse
  • Digitale Sonographie
UNTERSUCHUNGSMETHODEN
  • Langzeitblutdruckmessung
  • Pharmokokinetische Untersuchungen (bei immunsuppressiver Therapie)
  • Uroradiologische und nuklearmedizinische Diagnostik gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern
  • Uroflowmetrie
  • Beckenboden-EMG
Zwei Mitarbeiterinnen der Privatpraxis M1 aus der Rückansicht blicken in einen PC
THERAPIEMÖGLICHKEITEN

Wegen des breiten Spektrums an Nierenerkrankungen wird jede Therapie für das jeweilige Krankheitsbild individuell abgestimmt.

Bei Fehlbildungen der Nieren und ableitenden Harnwege ist zu überprüfen, ob eine abwartende Haltung und konservative Maßnahmen oder operative Eingriffe sinnvoll ist. 

Wiederkehrende Harnwegsinfektionen erfordern ein umsichtiges Abwägen einer antibakteriellen Therapie und Prophylaxe.

Bei Blasenentleerungsstörungen stehen verhaltenstherapeutische Verfahren, Biofeedbackmethoden und medikamentöse Therapien zur Verfügung. Zusätzlich bieten wir Kontinenzschulungen an.

Kinder mit Glomerulopathien erhalten bei uns im Haus die aktuellsten medikamentösen Therapiestandards.

Unsere Familienschulung „Pipilotta und der Nierendetektiv“ sind integrativer Bestandteil der Behandlung von Kindern mit nephrotischem Syndrom.

Eine medikamentöse Therapie sowie eine modernen Bluthochdrucktherapie sind bei chronischer Niereninsuffizienz und deren Sekundärfolgen nötig.

Bei der Betreuung transplantierter Patienten liegt der Schwerpunkt auf der Steuerung der immunsuppressiven Therapie in der Balance zwischen Abstoßungsvermeidung und Reduktion der Toxizität.